Ichi Taikan - Körperkunst

Wie lernt man Shibari?

Meine Erfahrungen mit den Möglichkeiten

Shibari Workshop

Erste Schritte:

Ein unkonventioneller Beginn

Als ich meine ersten Schritte in die Welt des Shibari unternahm, fand ich mich nicht in einem traditionellen Workshop wieder, sondern bei einem ganz besonderen Shibari-Treffen. Dieses Event konnte kaum als Workshop im herkömmlichen Sinne bezeichnet werden. Stattdessen wurden einige Techniken vorgeführt, und unter Anleitung durften die Teilnehmenden in beide Rollen schlüpfen. Das Besondere war die Einladung, sich mit immer wieder neuen Partnern ans Seil zu wagen. Als jemand, der aus der Tango Argentino-Szene kommt, war dies genau der richtige Ansatz für mich. Es war eine Erfahrung, die mich tief berührte und mich dazu inspirierte, diesen Weg weiterzuverfolgen.

Der schwierige Start mit Büchern

Meine ersten Versuche, Shibari durch Bücher zu erlernen, waren zwar informativ, aber nicht besonders praxisnah. Trotz einer wachsenden Sammlung von Shibari-Literatur fand ich, dass Bücher zwar hervorragend geeignet sind, um theoretisches Wissen, Sicherheitsaspekte und Fachbegriffe zu verinnerlichen, jedoch weniger, um die tatsächliche Kunst des Fesselns zu meistern. Für mich funktionierte es einfach nicht, Bilder und Text in eine Fesselung zu übertragen.

Fesseltreffen / Stammtisch:

Ein persönlicher Zugang

Ich hatte das Glück, dass die Frau, die mir ursprünglich von Shibari erzählte und mich damit auch neugierig gemacht hatte, bereit war, mit mir zu üben. Denn ganz zu Beginn meiner Reise war ich doch recht unsicher und konnte dieses Üben sehr gut gebrauchen.
Ich hatte dieses tolle Glück, dass sie sich bereit erklärte, mit mir auf meine ersten Fesseltreffen zu gehen und auch privat bei ihr in Übungs-Sessions zu gehen. Sie hatte damals bereits über 10 Jahre Erfahrung auf der passiven Seite und konnte mir somit wertvolle Tipps geben und mich auch entsprechend beruhigen.
Mit ihr durfte ich dann auch in der Fürther Kofferfabrik meine ersten Mini-Workshops haben, es war eine Zeit, zu der wir dort oft in einer sehr kleinen Runde waren, und ich bin den Organisatoren sehr dankbar, dass sie mir dort die ersten Fesselungen zeigten und mir wertvolle Details zum Takate Kote beibrachten. Wir waren damals oft nur eine Handvoll Menschen an dem Ort, und es war ein sehr schönes, familiäres Sein.
Ich war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Menschen.
Ich durfte noch eine weitere Frau für diesen Ort mit gewinnen und war somit recht schnell recht aktiv mit den Seilen.
Fesseltreffen kann ich nur empfehlen, es ist toll, an solchen Veranstaltungen Menschen kennenzulernen und in der Gemeinschaft zu praktizieren.

Die gemischten Gefühle bei Workshops

Trotz meiner anfänglichen Erfahrungen bei einem offenen Shibari-Treffen und der Unterstützung durch mein doch schon kleines Netzwerk, erkannte ich den Wert von strukturierten Workshops. Ich bin generell jemand, der sehr gerne Workshops besucht und von der Gruppendynamik profitiert. Ich mag dieses in der Gruppe sein und lernen sehr, es beflügelt mich und gibt mir einen guten Einblick, dass eben nicht nur ich einen Schritt nach dem anderen tun muss, sondern dass wir alle unsere Zeit benötigen, um in unserem ganz eigenen Tempo voranzukommen.
Ich selbst biete Workshops an, die eine Balance zwischen Demonstration, persönlicher Anleitung und der Gelegenheit, selbst zu üben, schaffen. Workshops können überwältigend sein, doch sie sind unersetzlich, um direkt von Experten zu lernen und ein Gefühl für die Seile zu entwickeln.
Der Besuch von Workshops eröffnete mir immer wieder neue Perspektiven, selbst als ich dachte, ich hätte schon viel gelernt. Es gibt unterschiedliche Lehrer und Stile, so dass es immer wieder Neues zu entdecken oder zu erinnern gibt.

Wenn Du neugierig auf Workshops oder Fesseltreffs bist, kannst Du unter meinen Terminen eine gute Auswahl an Terminen in Forchheim finden.
Außerdem bietet der Großraum Nürnberg eine große Auswahl an Fesseltreffen bei der auch Du sicherlich etwas findest das für Dich passt, sei es in der Kofferfabrik, in der Desi, im Knotenpunkt oder bei anderen Treffen. Im weiteren Umkreis gibt es auch in Augsburg, Würzburg und Regensburg Möglichkeiten. Wenn ihr mehr wissen wollt könnt ihr mich gerne Fragen oder selbst recherchieren.

Die Entdeckung von Online-Lernplattformen

Die Wende kam für mich mit der Entdeckung von Online-Lernplattformen. Diese interaktiven und visuellen Ressourcen boten eine neue Dimension des Lernens. So hatte ich schnell Videos zu Grundlagen gefunden, die mir persönlich auch ein besseres Verständnis boten und die mir halfen, meinen Fessel-Stil auszubauen. Die Möglichkeit, Videos jederzeit zu pausieren und Teile mehrfach anzuschauen, ist für mich sehr gut fassbar. So kann ich Gezeigtes gut erfassen und auch später nochmal abrufen. Eine Gefahr dieses Lernens ist es, dass man sich unter Umständen fehlerhafte Techniken aneignet und einprägt. Deshalb kann es besonders wertvoll sein, im Verlauf des Lernens immer mal wieder einen Workshop zu besuchen oder bei einem Fesseltreffen in einen Austausch zu gehen, damit jemand von außen auf die angewandte Technik schauen kann oder um dabei eben eigene Fehler finden zu können.

Die Rolle des Lehrers:

Wiederholung als Schlüssel zum Erfolg

In meiner Rolle als Lehrer betone ich die Bedeutung der Wiederholung. Meine Kurse sind so gestaltet, dass sie nicht nur direkte Anleitungen bieten, sondern meinen Schülern viel Zeit zum Üben und Vertiefen geben. Für manche Themen habe ich ergänzende Ressourcen wie Videos. In der Regel erstelle ich eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Keywords, damit meine Schüler danach recherchieren können und sich selbst auch andere Versionen oder Herangehensweisen suchen können.

Fazit:

Die Kombination macht’s

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus ist die Kombination verschiedener Lernmittel entscheidend. Jeder Schritt auf diesem Weg hat seine eigenen Vorzüge und trägt zum Gesamtbild bei. Vom tiefgründigen Austausch bei einem Shibari-Treffen über die theoretische Fundierung durch Bücher bis hin zur praktischen Vertiefung in Workshops und mit Online-Ressourcen – all diese Elemente bilden ein vollständiges Lernsystem.

Das Finden des richtigen Formats, das zum eigenen Lerntyp passt, und die Nutzung der Vielfalt der verfügbaren Ressourcen, haben mich dort hingebracht, wo ich heute stehe.

Ich lade euch herzlich ein, euch auf diese faszinierende Reise zu begeben und die Kunst des Shibaris in all ihren Facetten zu entdecken.

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Beispielvideo:

Single Column Tie mit Granny Knot

Hier noch in einer Version ohne Voice Over.