Shibari

Risiken und Sicherheitshinweise

Was Du wissen solltest​

Die Kunst des Shibari fesselt durch ihre Intimität, Sinnlichkeit und Tiefe.
Als jemand, der die passive Rolle in dieser beeindruckenden Praxis einnimmt, befindest Du Dich in einer besonderen Position des Vertrauens und der Hingabe.
Während diese Erfahrung erhebend und tiefgreifend sein kann, ist es ebenso wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein.



Feeling safe in ropes

Vorwort

Warum sprechen wir über Risiken? Weil Deine Sicherheit und Dein Wohlbefinden für uns an erster Stelle stehen. Selbst bei größter Sorgfalt und Expertise des aktiven Partners birgt Shibari potenzielle Gefahren, die nicht übersehen werden dürfen.
Auf dieser Seite bieten wir Dir einen Überblick über die Risiken, die bei einer Shibari-Session auftreten können, sowie Hinweise darauf, wie Du diese erkennen und mit ihnen umgehen kannst. Unser Ziel ist es, dass Du Dich sicher und informiert fühlst und somit eine erfüllende Shibari-Erfahrung bei uns genießen kannst.
Denn Wissen schafft Vertrauen. Und dieses Vertrauen ist der Schlüssel zu einer sicheren und bereichernden Shibari-Session.

Haftungsausschluss und Empfehlung zur Informationsgewinnung

Bitte beachte, dass die folgenden Informationen zum Thema Sicherheit im Bereich Shibari lediglich eine Übersicht darstellen und nicht als umfassendes oder vollständiges Werk betrachtet werden sollten. Während wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen bereitzustellen, kann es immer Aspekte geben, die nicht abgedeckt sind oder die sich über die Zeit hinweg ändern.
Es liegt in Deiner Verantwortung, Dich weitergehend und aus verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen über das Thema zu informieren. Unsere Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine professionelle Beratung dar.
Für jegliche Schäden, die durch die Anwendung oder Fehlinterpretation der bereitgestellten Informationen entstehen könnten, übernehmen wir keine Haftung oder Verantwortung. Solltest Du Dich für die Praxis des Shibari entscheiden, handelst Du eigenverantwortlich und auf eigenes Risiko.
Es wird dringend empfohlen, bei rechtlichen oder sicherheitsrelevanten Fragen einen Experten zu Rate zu ziehen.

Vorbereitung auf Dein Shibari-Treffen: Was Du beachten solltest

Vor Deinem ersten Shibari-Treffen bei uns gibt es einige wichtige Dinge, die Du beachten solltest, um die Erfahrung für Dich so sicher und angenehm wie möglich zu gestalten.

  1. Richtige Kleidung:

    • Entscheide Dich für bequeme Kleidung, die Dir Bewegungsfreiheit bietet. Sportbekleidung oder Yoga-Outfits sind oft ideal.

    • Vermeide Unterwäsche mit Metallverstärkungen oder Bügeln, um mögliche Verletzungsrisiken zu minimieren.

    • Denke daran, dass Seile direkt auf der Haut reiben können, weshalb Du Stoffe wählen solltest, die nicht leicht aufscheuern.

  2. Klare Kommunikation:

    • Es ist wichtig, dass Du im Vorfeld Deine Grenzen und Wünsche klar kommunizierst. Wenn es bestimmte Techniken oder Bindungen gibt, die Du ausprobieren möchtest – oder bestimmte, die Du vermeiden möchtest –, teile das bitte mit.

    • Wenn Du besondere körperliche oder gesundheitliche Anforderungen hast, lass es uns wissen. Dies beinhaltet auch mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten, Allergien oder körperliche Einschränkungen.

    • Sorge dafür, dass Du einen klaren Kopf hast und vermeide vor und während dem Treffen Alkohol, Drogen und starke Medikamente.

  3. Mentale Vorbereitung:

    • Denke darüber nach, was Du aus der Session mitnehmen möchtest. Dies kann helfen, Enttäuschungen zu vermeiden und sicherzustellen, dass Deine Erwartungen erfüllt werden.

    • Wenn Du nervös oder unsicher bist, sprich darüber. Es ist in Ordnung, Fragen zu stellen und Unterstützung zu suchen.

  4. Pflege vor dem Treffen:

    • Ein leichtes Aufwärmen oder Dehnen kann Dir helfen, Dich lockerer und flexibler zu fühlen.

    • Vermeide es, kurz vor der Session schwere Mahlzeiten zu Dir zu nehmen. Ein leichter Snack kann jedoch hilfreich sein, um sicherzustellen, dass Du genug Energie hast.

Körperliche Risiken und wie Du sie vermeiden kannst

Aufwärmen

Shibari kann eine intensive körperliche Erfahrung sein. Es ist wichtig, sowohl die potenziellen Risiken als auch die Maßnahmen zur Verringerung dieser Risiken zu kennen:

  1. Allgemeines:

    • Ein gut durchgeführtes Aufwärmen kann die Durchblutung fördern und das Risiko von Muskelverspannungen oder Verletzungen reduzieren.

    • Was Du tun kannst: Nimm Dir Zeit, Deine Muskulatur vor der Session durch Dehnungen oder leichtes Aufwärmen zu lockern.

  1. Nervenschäden :

    • Bei bestimmten Bindungen, insbesondere an den Handgelenken und Armen, besteht das Risiko von Nervenschäden durch Kompression. Nervenschäden können zu Kribbeln, Taubheit, Schwäche oder sogar Schmerzen führen und sollten ernst genommen werden.

    • Risiko: Während einer Shibari-Session kann es vorkommen, dass Nerven in bestimmten Bereichen des Körpers eingeklemmt werden, was zu Schädigungen führen kann.

    • Was Du tun kannst: Melde sofort jegliches Kribbeln, Taubheitsgefühle, Schwäche oder Schmerzen während der Session. Dies ermöglicht uns, die Bindung umgehend anzupassen oder zu lösen, um das Risiko weiterer Schäden zu minimieren.

  1. Die Fallhand:

    • Die Fallhand ist eine spezielle Form der Nervenschädigung, die auftreten kann, wenn der Nerv, der den Handrücken versorgt, eingeklemmt wird. Dadurch kann es zu unangenehmem Kribbeln, Taubheit und Schwäche in der Hand kommen. Diese Schwäche kann sich negativ auf deine Fähigkeit auswirken, Gegenstände zu greifen, zu heben und zu halten.

    • Risiko: Während einer Shibari-Session besteht bei Bindungen um die Handgelenke oder Arme das Risiko der Fallhand, insbesondere wenn diese zu eng oder anhaltend sind.

    • Was Du tun kannst: Achte darauf, wie sich deine Hände anfühlen. Wenn du Kribbeln, Taubheit oder Schwäche in der Hand bemerkst, teile uns dies sofort mit. Wir werden die Bindung entsprechend anpassen oder lösen, um mögliche Folgen der Fallhand zu verhindern. Beachte, dass die rechtzeitige Kommunikation bei diesem Risiko besonders wichtig ist, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

  1. Muskelkater:

    • Auch wenn Muskelkater kein schwerwiegendes Risiko darstellt, kann er nach einer intensiven Session auftreten, insbesondere wenn bestimmte Muskeln oder Gelenke stärker beansprucht wurden.

    • Was Du tun kannst: Ein warmes Bad oder sanfte Massagen können helfen, Muskelkater zu lindern. Es ist auch gut zu wissen, dass dies eine normale Reaktion des Körpers auf eine ungewohnte Belastung ist.

  2. Risiko des Fallens oder Stolperns:

    • Auch wenn wir unsere Materialien sorgfältig prüfen und sicherstellen, dass alles in einwandfreiem Zustand ist, gibt es immer das geringe Risiko eines Sturzes.

    • Was Du tun kannst: Informiere uns über jegliche Kreislaufprobleme, Schwindelgefühle oder andere gesundheitliche Probleme, die zu einem Sturz führen könnten. Wir werden sicherstellen, dass alle Bedingungen so sicher wie möglich sind.

  1. Überdehnung:

    • Bei bestimmten Bindungen können bestimmte Muskeln oder Gelenke überdehnt werden, was zu Schmerzen oder Verletzungen führen kann.

    • Was Du tun kannst: Es ist wichtig, stets über Dein Wohlbefinden zu kommunizieren. Wenn Du Dich in einer Position unwohl fühlst oder wenn etwas schmerzt, melde es sofort.

  2. Seilspuren und Blutergüsse:

    • Abhängig von der Intensität der Bindung, der Dauer und Deiner Hautempfindlichkeit können Seilspuren oder Blutergüsse auftreten. Während Seilspuren normalerweise innerhalb weniger Stunden bis Tage verschwinden, können Blutergüsse etwas länger sichtbar bleiben.

    • Was Du tun kannst: Informiere uns, wenn Du besonders empfindliche Haut hast oder zu Blutergüssen neigst. Nach der Session kannst Du gekühlte Gel-Packs oder Arnika-Salbe verwenden, um mögliche Blutergüsse zu minimieren.

  3. Verengung der Blutzirkulation:

    • Eine zu enge Bindung kann die Durchblutung einschränken und zu Taubheit, Kribbeln oder in extremen Fällen zu Gewebeschäden führen.

    • Was Du tun kannst: Achte auf Veränderungen in der Farbe oder Temperatur der gefesselten Bereiche. Blaue, weiße oder kalt anfühlende Haut sind mögliche Anzeichen für eine eingeschränkte Durchblutung. Melde solche Symptome sofort.

  4. Atembeschwerden:

    • Bindungen um den Brust- oder Bauchbereich können den Atemfluss beeinträchtigen.

    • Was Du tun kannst: Atme ruhig und tief. Wenn Du Schwierigkeiten beim Atmen verspürst oder wenn sich Dein Atemfluss eingeengt anfühlt, informiere uns umgehend.

  5. Erschöpfung und Dehydration:

    • Längere Sessions können zu Müdigkeit oder Dehydration führen.

    • Was Du tun kannst: Achte darauf, dass Du gut hydratisiert bist. Solltest Du Dich müde oder schwindelig fühlen, gib uns sofort Bescheid.

  1. Druckstellen und Hautabschürfungen:

    • Manchmal können die Seile Druck auf bestimmte Hautbereiche ausüben und zu vorübergehenden Druckstellen oder sogar kleinen Abschürfungen führen.

    • Was Du tun kannst: Wenn Du einen ungewöhnlichen oder stechenden Schmerz verspürst, der nicht nachlässt, melde dies sofort. Es ist wichtig, nach der Session die Haut zu überprüfen und gegebenenfalls zu pflegen.

  2. Verstauchungen oder Zerrungen:

    • In seltenen Fällen, besonders wenn sich der Gefesselte stark bewegt oder versucht, sich aus der Bindung zu befreien, können Verstauchungen oder Zerrungen auftreten.

    • Was Du tun kannst: Bleibe ruhig und versuche nicht, Dich plötzlich oder ruckartig zu bewegen. Wenn Du Dich in einer Position unwohl fühlst oder das Gefühl hast, dass ein bestimmter Bereich zu sehr belastet wird, teile es uns mit.

  3. Seilverbrennungen:

    • Bei schnellen Bewegungen oder wenn ein Seil zu ruckartig über die Haut gezogen wird, kann es zu Seilverbrennungen kommen.

    • Was Du tun kannst: Auch hier gilt, Bewegungen sollten kontrolliert und nicht plötzlich erfolgen. Wenn Du während der Session ein brennendes Gefühl auf der Haut verspürst, melde dies sofort.

  4. Allergische Reaktionen:

    • Einige Menschen können allergisch auf das Material des Seils oder auf Produkte reagieren, die zur Pflege des Seils verwendet werden.

    • Was Du tun kannst: Wenn Du bekanntermaßen empfindliche Haut hast oder gegen bestimmte Materialien allergisch bist, informiere uns vor der Session. Juckreiz, Rötung oder Schwellung nach der Session sollten ernst genommen und bei Bedarf medizinisch behandelt werden.

Es ist unser Ziel, dass Du Dich während Deiner Shibari-Session sicher und wohl fühlst. Indem Du über mögliche körperliche Risiken informiert bist und Maßnahmen zur Vorbeugung kennst, kannst Du aktiv dazu beitragen, Deine Erfahrung so positiv wie möglich zu gestalten.

Emotionale und psychische Risiken beim Shibari

Aftercare
  1. Drop:

    • Was es bedeutet: Der Begriff „Drop“ bezieht sich auf einen plötzlichen emotionalen oder psychischen Einbruch nach intensiven Erfahrungen wie dem Subspace oder Topspace während einer Shibari-Session.
      Der „Drop“ tritt oft aufgrund des Abfalls von Endorphinen und anderen biochemischen Reaktionen auf, die während eines emotionalen Höhepunkts ausgelöst wurden.

    • Risiko: Ein „Drop“ kann zu plötzlichen Stimmungsschwankungen und emotionaler Instabilität führen.

    • Was Du tun kannst: Wenn du dich in einem „Drop“ befindest, erkenne ihn als eine natürliche Reaktion auf die vorangegangene Intensität der Erfahrung. Nimm dir Zeit zur Erholung und suche Unterstützung von vertrauten Personen oder deinem Partner, um dich emotional aufzufangen und zu stabilisieren. Offene Kommunikation über deine Gefühle ist entscheidend, um diese Phase zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen.

  1. Subspace:

    • Was es bedeutet: Ein Zustand intensiver körperlicher und emotionaler Empfindung, der oft als tranceartig oder meditativ beschrieben wird. Während man sich im Subspace befindet, kann es sein, dass man nicht mehr so reaktionsfähig oder klar denkend ist wie normalerweise.

    • Risiko: Dieser Zustand kann nach dem Fesseln plötzlich enden und zu Desorientierung, Traurigkeit oder sogar zu einem Gefühl des „Drops“ führen.

    • Was Du tun kannst: Solltest Du solch einen Zustand während oder nach der Session erleben, ist es wichtig, sich Zeit zur Regeneration zu nehmen und darüber zu sprechen. Es kann hilfreich sein, sich in einer vertrauten Umgebung aufzuhalten und sich emotional unterstützen zu lassen.

  1. Topspace:

    • Was es bedeutet: Ähnlich wie der Subspace, aber erlebt von der dominierenden oder fesselnden Person. Es ist ein Zustand intensiver Konzentration und Verbindung.

    • Risiko: Auch nach dem Erleben des Topspace kann es zu einem „Drop“ oder zu Gefühlen der Leere kommen.

    • Was Du tun kannst: Wie beim Subspace gilt auch hier, dass Kommunikation und emotionale Unterstützung wichtig sind.

  2. Emotionale Anhaftung oder Abhängigkeit:

    • Was es bedeutet: Das intensive emotionale Erlebnis von Shibari kann bei manchen Menschen ein Gefühl von Abhängigkeit oder eine tiefe Bindung zur fesselnden Person hervorrufen.

    • Risiko: Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Beziehung führen und emotionale Verwirrung oder unerwiderte Gefühle verursachen.

    • Was Du tun kannst: Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und sich der emotionalen Bindung, die durch das Fesseln entstehen kann, bewusst zu sein. Ein offener Dialog über Gefühle und Erwartungen kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

  3. Trigger und unerwartete emotionale Reaktionen:

    • Risiko: Bestimmte Praktiken oder Situationen können vergangene Traumata oder unangenehme Erinnerungen hervorrufen.

    • Was Du tun kannst: Wenn Du Dich in einer Situation unwohl fühlst oder eine unerwartete emotionale Reaktion hast, ist es wichtig, dies sofort mitzuteilen. Ein vertrauensvoller Umgang und die Fähigkeit, eine Session abzubrechen, sind wesentliche Sicherheitsvorkehrungen.

  4. Gefühl von Scham oder Schuld:

    • Was es bedeutet: Einige Menschen könnten während und nach einer Shibari-Session Gefühle von Scham oder Schuld erleben, möglicherweise aufgrund persönlicher Überzeugungen oder kultureller Hintergründe.

    • Risiko: Manche Menschen fühlen sich nach einer Session unsicher oder schämen sich für ihre Gefühle oder Reaktionen.

    • Was Du tun kannst: Erinnere Dich daran, dass Deine Reaktionen natürlich und menschlich sind. Ein Gespräch mit dem Fesselnden oder einer vertrauenswürdigen Person kann helfen, diese Gefühle zu verarbeiten.

  1. Endorphinrausch:

    • Was es bedeutet: Endorphine sind körpereigene Chemikalien, die oft als „Glückshormone“ bezeichnet werden. Sie können während intensiver körperlicher oder emotionaler Erfahrungen freigesetzt werden und ein Gefühl von Euphorie verursachen.

    • Risiko: Nach einem solchen Rausch kann es zu einem abrupten Abfall des Wohlbefindens kommen, ähnlich wie bei einem „Drop“. Dies kann zu plötzlichen Stimmungsschwankungen führen.

    • Was Du tun kannst: Es ist wichtig, nach einer Session auf das eigene emotionale Gleichgewicht zu achten und sich Zeit zur Erholung zu nehmen.

  2. Emotionale Reaktionen:

    • Was es bedeutet: Shibari kann eine Bandbreite an Emotionen hervorrufen, von Freude und Ekstase bis hin zu Angst oder Traurigkeit.

    • Risiko: Es kann überraschend oder verwirrend sein, solch intensive Emotionen zu erleben, insbesondere wenn sie unerwartet auftreten.

    • Was Du tun kannst: Erkenne, dass es in Ordnung ist, diese Emotionen zuzulassen. Du befindest Dich in einem geschützten Raum, in dem Du Dich ausdrücken und fühlen darfst. Es ist jedoch auch wichtig, über diese Emotionen zu sprechen und sie zu verarbeiten.

  3. Machtgefälle:

    • Was es bedeutet: Beim Shibari gibt es oft eine klare Rollenverteilung zwischen der fesselnden und der gefesselten Person. Dies kann ein Gefühl von Dominanz und Unterwerfung hervorrufen.

    • Risiko: Dieses Machtgefälle kann zu Unsicherheiten, Ängsten oder anderen Gefühlen führen, insbesondere wenn es nicht ausdrücklich besprochen wurde.

    • Was Du tun kannst: Offene Kommunikation über die Erwartungen und Grenzen bezüglich des Machtgefälles ist essentiell. Beide Parteien sollten sich sicher und respektiert fühlen.

  4. Persönliche Grenzen:

    • Was es bedeutet: Jeder hat individuelle Grenzen, sowohl körperlich als auch emotional. Diese Grenzen können fest oder fließend sein und sich über die Zeit ändern.

    • Risiko: Wenn diese Grenzen nicht respektiert oder überschritten werden, kann dies zu Traumata, Vertrauensbrüchen oder anderen negativen Erfahrungen führen.

    • Was Du tun kannst: Es ist wichtig, vor jeder Session über persönliche Grenzen zu sprechen und diese zu respektieren. Solltest Du das Gefühl haben, dass eine Grenze überschritten wurde, sprich dies sofort an.

Das sind nur einige der emotionalen und psychischen Aspekte, die beim Shibari auftreten können. Es ist wichtig, dass Du Dich immer sicher und respektiert fühlst und Dich jederzeit äußern kannst, wenn etwas nicht stimmt. Jeder Mensch und jede Erfahrung ist einzigartig, und es ist wichtig, auf sich selbst und seine eigenen Grenzen zu achten.
Denke daran, dass sowohl Höhen als auch Tiefen Teil des emotionalen Spektrums sind, das du während des Shibari-Erlebnisses durchläufst.

Weitere zu bedenkende Risiken beim Shibari

Kaputte Strumpfhosen
  1. Beschädigung von Kleidung und Schmuck:

    Risiko: Trotz größter Sorgfalt kann es vorkommen, dass Schmuckstücke reißen oder Kleidung beschädigt wird, insbesondere wenn sie zwischen den Seilen eingeklemmt werden. ◦ Was Du tun kannst: Es wird empfohlen, vor der Session jeglichen Schmuck abzulegen und Kleidung zu tragen, die nicht leicht reißt oder beschädigt wird. Oder ziehe in Erwägung, spezielle Kleidung für solche Sessions zu haben, die nicht allzu wertvoll für Dich ist.

  2. Unausgesprochene Wünsche und Erwartungen:

    Risiko: Nicht immer werden Wünsche und Vorstellungen klar kommuniziert, was dazu führen kann, dass sie während der Session nicht erfüllt werden.

    Was Du tun kannst: Ein offenes Gespräch vor der Session ist essentiell. Kläre ab, was Du Dir erhoffst, und stelle sicher, dass Du verstanden wirst. So können Enttäuschungen vermieden werden.

  3. Unausgesprochene Grenzen:

    Risiko: Auch wenn Du glaubst, dass bestimmte Dinge selbstverständlich sind, könnte Dein Partner diese nicht kennen. Dies kann zu unangenehmen Momenten oder Überschreitungen führen.

    Was Du tun kannst: Spreche alle Deine Grenzen klar aus, auch wenn Du denkst, sie sind offensichtlich. Ein Checkliste oder ein vorbereitendes Gespräch können hierbei sehr nützlich sein.

  4. Unerwartete Umgebungseinflüsse:

    Risiko: Elemente wie Licht, Temperatur oder Musik können die Erfahrung beeinflussen, und nicht immer positiv. ◦ Was Du tun kannst: Teile Deine Vorlieben und Abneigungen hinsichtlich der Umgebung mit. Vielleicht bevorzugst Du eine bestimmte Lichtstimmung oder Musikrichtung, die die Session für Dich angenehmer macht.

Persönliche Sicherheit während einer Session

Seilspuren

Shibari ist mehr als nur das Kunstwerk des Fesselns; es ist eine Erfahrung, die sowohl körperliche als auch emotionale Empfindungen in den Vordergrund rückt. Damit Deine Session sicher und erfüllend ist, solltest Du Dich stets selbst beobachten und auf Deinen Körper und Deine Gedanken achten. Hier sind einige Anregungen und Hinweise, die Dir dabei helfen:

  1. Selbstbeobachtung: ◦ Frage Dich regelmäßig: Fühlt sich das, was gerade passiert, für mich richtig an? ◦ Höre auf Deinen Körper und Deine Instinkte. Sie werden Dir oft sagen, wenn etwas nicht stimmt oder wenn es gerade perfekt ist.

  2. Einschlafen von Gliedmaßen: ◦ Es kann passieren, dass Finger, Hände oder andere Körperteile einschlafen oder kribbeln. Das kann ein Zeichen für zu stramme Fesseln oder eine ungünstige Position sein. ◦ Solltest Du solch ein Gefühl bemerken, gebe sofort Bescheid. Es ist wichtig, schnell zu reagieren, um Verletzungen zu vermeiden.

  3. Unerwartete Empfindungen: ◦ Manchmal kann ein Körperteil ungewöhnlich heiß, kalt oder taub werden. Diese Empfindungen solltest Du sofort mitteilen, da sie auf ein Problem hinweisen könnten.

  4. Emotionale Reaktionen: ◦ Es ist nicht ungewöhnlich, während einer Session starke Emotionen zu erleben, von intensiver Freude bis hin zu plötzlichen Tränen. ◦ Erlaube Dir, diese Emotionen zuzulassen und sie als Teil der Erfahrung zu betrachten. Wenn Du jedoch das Gefühl hast, dass es zu viel wird, zögere nicht, das zu kommunizieren.

  5. Sexuelle Erregung: ◦ Manche Menschen erleben während einer Shibari-Session sexuelle Erregung. Das ist völlig natürlich und okay. ◦ Wenn Du jedoch in irgendeiner Weise unangenehm berührt wirst oder Dich in der Situation unwohl fühlst, ist es wichtig, dies sofort anzusprechen.

  6. Grenzen: ◦ Es ist okay, an Deine Grenzen zu gehen und Neues auszuprobieren, aber es ist genauso wichtig, Deine Grenzen zu kennen und zu respektieren. ◦ Erinnere Dich daran, dass „Nein“ immer eine Option ist. Du solltest niemals das Gefühl haben, dass Du etwas tun musst, womit Du Dich nicht wohl fühlst.

  7. Plötzlicher Schmerz: ◦ Ein leichtes Ziehen oder Drücken kann zu einer Shibari-Session gehören, aber plötzlicher oder intensiver Schmerz sollte sofort angesprochen werden. Es kann ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.

In jeder Session geht es darum, eine Verbindung und ein Gleichgewicht zwischen dem, der fesselt, und dem, der gefesselt wird, herzustellen. Deine Sicherheit und Dein Wohlbefinden stehen immer an erster Stelle. Vertraue auf Dich selbst und Deine Empfindungen und zögere nicht, Deine Bedenken, Wünsche oder Bedürfnisse zu kommunizieren.

Nach der Session: Achtsame Regeneration

Nachspüren

Eine Shibari-Session kann körperlich und emotional intensiv sein. Um sicherzustellen, dass Du Dich nach der Session wohl und sicher fühlst, sind hier einige Dinge, die Du beachten solltest:

  1. Zeit einplanen: Gib Dir ausreichend Zeit nach der Session, um Dich zu erholen und wieder anzukommen. Das kann bedeuten, dass Du einige Minuten Ruhe brauchst oder Dich mit einem warmen Getränk entspannen möchtest. Plane genug Zeit nach der Session ein, um nicht gehetzt zu sein.

  2. Warme Kleidung: Da Dein Körper während der Session starken Reizen ausgesetzt war, kann es sein, dass Du Dich danach etwas kühler fühlst als gewöhnlich. Es ist empfehlenswert, eine zusätzliche, warme Schicht Kleidung dabei zu haben, um Dich nach der Session wohlig warm zu halten.

  3. Seilspuren: Es ist völlig normal, dass Seilspuren für einige Stunden oder sogar Tage nach der Session sichtbar sind. Sie sollten nicht schmerzhaft sein, können aber deutlich hervortreten. Wenn Du nicht möchtest, dass andere diese Spuren sehen, denke daran, Kleidung dabei zu haben, die sie abdeckt.

  4. Kommunikation: Es kann hilfreich sein, im Anschluss an die Session mit uns über Deine Erfahrung zu sprechen, besonders wenn es Deine erste Session war. Wenn Du Fragen oder Bedenken hast, zögere nicht, sie zu äußern. Das hilft, Deine Erfahrung besser zu verarbeiten und zu verstehen.
    Sei vorsichtig mit wem Du Deine Erfahrungen teilst, besonders Emotionen und persönliche Gefühle können bei anderen missverstanden werden.

  5. Ernährung und Flüssigkeitszufuhr: Nach einer intensiven Session kann Dein Körper nach Nahrung und Flüssigkeit verlangen. Ein kleiner Snack oder ein Getränk kann helfen, Deine Energiereserven wieder aufzufüllen.

  6. Gefühle und Emotionen: Es ist möglich, dass Du eine Reihe von Emotionen nach der Session erlebst – von Euphorie bis Melancholie. Dies ist eine natürliche Reaktion auf ein intensives Erlebnis. Erlaube Dir, diese Gefühle zuzulassen und gegebenenfalls mit jemandem darüber zu sprechen.

  7. Tagebuch führen: Einige Menschen finden es hilfreich, ihre Erfahrungen in einem Tagebuch festzuhalten. Dies bietet Dir die Möglichkeit, Deine Gedanken und Gefühle zu reflektieren und Deine Erfahrungen im Laufe der Zeit zu verfolgen.

  8. Hautpflege: Je nach Hauttyp und der Intensität der Session kann es hilfreich sein, nach der Session eine beruhigende Lotion oder ein Gel aufzutragen, um eventuellen Hautirritationen entgegenzuwirken.

Denke daran, dass jeder Mensch unterschiedlich reagiert. Es ist wichtig, auf Deinen Körper und Deine Emotionen zu achten und das zu tun, was sich für Dich richtig anfühlt. Das Wohlgefühl und die Sicherheit nach der Session sind genauso wichtig wie währenddessen.

Die Tage und Wochen nach der Session: Reflexion und Nachklang

Shibari, wie viele intensive körperliche und emotionale Erfahrungen, kann tiefgreifende Auswirkungen haben, die weit über den Moment der Session hinausgehen. Obwohl jeder Mensch unterschiedlich reagiert, ist es durchaus möglich, dass eine Session tieferliegende Gefühle oder Erinnerungen freisetzt. Einige dieser Auswirkungen können umgehend auftreten, während andere möglicherweise erst Tage oder Wochen später spürbar werden.

  1. Emotionale Wellen: Es ist nicht ungewöhnlich, in den Tagen nach einer Session emotionale Höhen und Tiefen zu erleben. Diese können von einem Gefühl der Euphorie bis zu plötzlichen traurigen oder nachdenklichen Momenten reichen. Es ist wichtig, diese Gefühle als natürlichen Teil des Verarbeitungsprozesses zu erkennen und sich selbst Raum zu geben, sie zu erleben.

  2. Körperliche Nachwirkungen: Seilspuren oder leichte Hautirritationen können einige Tage anhalten. Darüber hinaus kann es zu einer allgemeinen Muskelermüdung oder -spannung kommen, ähnlich wie nach intensivem Sport.

  3. Tiefere Reflexionen: Für einige kann eine Shibari-Session unbewusst tiefere Prozesse oder Reflexionen anstoßen, die sich auf Aspekte des persönlichen Lebens, Beziehungen oder der eigenen Vergangenheit beziehen. Es ist möglich, dass neue Einsichten oder Gefühle in den Tagen und Wochen nach der Session auftauchen.

  4. Veränderte Perspektiven: Durch das intensive Erleben kann sich deine Perspektive auf bestimmte Dinge im Leben verändern. Vielleicht bemerkst Du eine größere Offenheit für neue Erfahrungen oder eine veränderte Sichtweise auf bisherige Überzeugungen.

  5. Kommunikation: Wenn Du solche tiefgreifenden Veränderungen oder Gefühle bemerkst, kann es hilfreich sein, mit jemandem darüber zu sprechen, sei es mit dem/der Fesselnden, einem Therapeuten oder einer vertrauten Person.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder diese tiefgreifenden Veränderungen oder Nachwirkungen erleben wird, und es ist genauso normal, wenn jemand einfach nur eine entspannende und angenehme Erfahrung ohne größere Nachwirkungen hat. Jede Erfahrung ist individuell und einzigartig, und es ist wichtig, sich selbst und den eigenen Prozess zu respektieren.

Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen zu den Langzeiteffekten von Shibari oder anderen Formen von Bondage sind begrenzt. Die hier beschriebenen Erfahrungen basieren auf anekdotischen Berichten von Praktizierenden und sollten daher als individuelle Reaktionen und nicht als allgemeingültige Wahrheiten betrachtet werden.

Abschließende Gedanken zu Shibari: Ein kunstvolles Erlebnis des Vertrauens

Shibari, in all seinen Facetten und Dimensionen, ist mehr als nur eine Kunst des Fesselns. Es ist ein tiefgehendes Erlebnis, das Vertrauen, Respekt und eine tiefe Verbindung zwischen den Beteiligten erfordert. Wenn Du Dich auf diese Reise begeben hast, hast Du Dich wahrscheinlich vielen physischen und emotionalen Empfindungen hingegeben, die weit über das hinausgehen, was man auf den ersten Blick sehen kann.
Es ist ein Tanz zwischen Macht und Hingabe, zwischen Halt und Freiheit. Wie bei jeder tiefgreifenden Erfahrung kann die Reflexion und das Verstehen von dem, was während und nach einer Shibari-Session geschieht, zu einer bereichernden Selbsterkenntnis führen.
Fühlst Du Dich nun inspiriert und neugierig darauf, wie eine solche Session konkret abläuft? Oder möchtest Du mehr über die verschiedenen Angebote erfahren, die Dir die Möglichkeit geben, Shibari in einem sicheren und respektvollen Umfeld zu erleben?


Tauche tiefer ein in diese faszinierende Welt und entdecke, welche wundervollen Erfahrungen auf Dich warten.

Shibari-Session

Wie kann eine Shibari-Session ablaufen?

Ichi - Taikan

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