Shibari Kunstausstellung

Seil und Körper im Bild

Ichi Taikan präsentiert
unterschiedliche Eindrücke und Einblicke
in die Faszination der japanischen Seilkunst.

Entdecke, wie Seil und Körper in einen Dialog treten können –
Gefühle, die durch Bilder sprechen,
und Momente, die sich einprägen.



Knoten Closeup

Aktuelle Ausstellung

02. November 2025 
Kulturscheune
91481 Münchsteinach

Die Ausstellung zeigt über 150 Fotografien, die Shibari in unterschiedlichen Ausdrucksformen erfahrbar machen – von Nahaufnahmen kunstvoller Knoten bis zu großformatigen Motiven, die Bewegung und Begegnung festhalten.

Programm:

  • 12:00 bis 18:00 Uhr Fotoausstellung mit über 150 Fotografien auf zwei Etagen

  • 14:00 Uhr – Live-Fessel-Vorführung mit Piano-Begleitung
  • 16:00 Uhr – Live-Fessel-Vorführung mit Piano-Begleitung
  • Buchvorstellung „Shibari Lernen 1“ und „Shibari Memes 1–3“

Während der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen und mehr über die Entstehung der Werke und die künstlerische Praxis hinter den Bildern zu erfahren.

Ausstellung_November_2025

Warum Shibari-Ausstellungen

Shibari im künstlerischen Kontext zu zeigen bedeutet, Wahrnehmung zu öffnen und Vielfalt sichtbar zu machen.
Jede Ausstellung ist eine Einladung, die japanische Seilkunst aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten – als Form von Gestaltung, Begegnung und Ausdruck.

Die Bilder zeigen, wie unterschiedlich Shibari erlebt und interpretiert werden kann: in stillen Momenten von Vertrauen und Geborgenheit, in klaren Strukturen, in Bewegung oder Ruhe.
So entsteht ein breites Spektrum – von handwerklicher Präzision bis zu emotionaler Nähe.

Diese Ausstellungen möchten Vorurteile und feste Bilder aufbrechen.
Sie stellen Fragen, statt Antworten zu geben, und zeigen, dass Shibari weder auf Erotik noch auf Rollenbilder reduziert werden muss.
Durch begleitende Live-Vorführungen wird erfahrbar, was auf den Fotografien oft nur angedeutet ist:
die feine Balance zwischen Nähe und Distanz, zwischen Führen und Loslassen, zwischen Vertrauen und Halt.

Shibari als Kunst zu zeigen heißt, Intimität nicht zu entblößen, sondern sie in ihrer stillen Schönheit sichtbar zu machen.

Die Entstehung der Bilder

Viele der Fotografien entstehen während echter Shibari-Sessions – in Momenten, in denen der Fokus eigentlich nicht auf dem Bild liegt.
Es geht um Begegnung, Atmung, Vertrauen.
Manchmal entsteht dabei eine Aufnahme, die genau dieses Gefühl einfängt.

Gerade beim Floorwork – also bei Fesselungen am Boden – stehen Nähe und Geborgenheit im Mittelpunkt.
Hier können sich tiefe Emotionen zeigen, oft leise, manchmal überwältigend.
Die Kamera ist in solchen Situationen nur stiller Begleiter – Zeuge von etwas, das sich nicht inszenieren lässt.

Ganz anders ist es bei Suspensions.
Hier müssen Technik und Präzision stimmen, jede Fesselung braucht Aufmerksamkeit und muss gut sitzen.
Manchmal nutze ich den Moment, wenn eine Hauptfesselung abgeschlossen ist, um gezielt zu dokumentieren – Formen, Linien, Muster.
Diese Aufnahmen zeigen die handwerkliche Seite des Shibari, oft reduzierte Ausschnitte oder ein entstandenes Muster.

Wenn die Person im Seil dann in die Luft geht, beginnt eine neue Phase. Es braucht Zeit sich an die Situationen zu gewöhnen und um darin loszulassen.
Bewegung und Atmung können sich verändern, Zeit verliert an Bedeutung.
Ich begleite diesen Prozess mit der Kamera – aufmerksam, aber nicht steuernd.
So entstehen Bilder, die nicht geplant sind, sondern sich ergeben – aus Vertrauen, Konzentration und dem feinen Gleichgewicht zwischen Halt, Entspannung und Anspannung.

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