Wo Seile leuchten und Drachen brennen

Mein Burn-Erlebnis 2025

Burnigman Niederlande
16. bis 23.06.2025

Where the Sheep Sleep
The Dragons Rise

Camp:
Whispers of the Flesh



Whispers of the Flash 2025

Ein kleiner Einblick in meinen ersten Burn

Ein Burn ist kein Festival.
Es ist ein Zustand. Eine Einladung. Ein Raum zwischen den Welten.

Es ist schwer zu erklären, was passiert, wenn 1700 Menschen zusammenkommen – nicht um zu feiern, sondern um zu erschaffen.
Einige kamen um zu konsumieren, doch für viele war es ein großes Feld voller Kreativität und Raum sich zu zeigen.

Burning Man Netherlands – Where the Sheep Sleep – war genau so ein Raum.
Eine grüne, lebendige Wiese, umrahmt von Bäumen, mit Camps, die mehr waren als Zelte: kleine Universen mit Küche, Feuerstelle, Workshops und Kunstinstallationen.
Ein Ort ohne Foodtrucks, ohne Kommerz, ohne Zuschauer.
Es gab absolut nichts zu kaufen. Dafür gab es Kleidertausch Stationen zu finden, 
ein toller Weg neues zu finden und altes gehen zu lassen.

Wer hier ist, macht mit.
Als Ranger, DJ, Aufbauhelfer, Putzkraft oder Workshopleiter.
Und jeder trägt etwas bei – sei es ein Getränk, ein Tanz oder ein Moment echter Begegnung.

Ein Camp wird lebendig

Unser Camp trug den Namen Whispers of the Flesh.
Und das passte – denn hier ging es nicht um Lautstärke, sondern um Tiefe.
Nicht um Entertainment, sondern um Erfahrung.

Wir hatten einen echten Körper: Zelte, ein Schattenbaum, ein starkes Zelt für die Hitze, eine eigene Küche.
Und wir hatten eine Seele: Menschen, die blieben. Die lauschten. Die sich einließen.
Es wurde gefesselt, gelacht, geschwiegen, gefragt.
Und mittendrin: Ich 

Nicht als Animateur.
Sondern als Raumhalter.
Mit Seil. Mit Intention. Mit offenen Händen.

An meiner Seite: Kara

Als wertvolle Unterstützung.
Sichtbare Seele.
MIt Geduld, Mut und offenem Herz.

Workshops, die mehr waren als Technik

Ich leitete täglich Workshops.
Tantrisches Shibari.
Klassische Fesseltechniken für Singles und Paare.
Live-Vorführungen mit Q&A.

Was blieb, war nicht die Technik – sondern das Gefühl.
Die Stille nach dem Knoten.
Der Blick, wenn sich etwas löst.
Die Energie, wenn sich Fremde im Seil begegnen.

Manche kamen mit Fragezeichen.
Andere mit einer klaren Erwartung.
Und viele gingen mit etwas, das sich nicht benennen lässt – aber bleibt.

Ich habe nicht alles gesehen – aber alles gegeben

Es gab so viel zu entdecken: Performances, Lichtkunst, Musik, andere Workshops.
Und doch blieb ich meist in unserem Camp.
Nicht weil ich musste. Sondern weil ich da gebraucht wurde.

Ich war nicht Zuschauer. Ich war Teil.
Ich war Gastgeber, Mitspieler, Konstante im Wandel.

Und irgendwann wurde mir klar:
Mein Beitrag war nicht, möglichst viel zu erleben.
Sondern Raum zu halten – damit andere erleben konnten.

Der Drache

Der Drache und das Ei

Der Samstagabend wurde zum Ritual.
Ein gigantischer Drache – kunstvoll gebaut, bereit zu vergehen.
In seiner Brust: ein Ei.
Unser Ei.

Kara und ich betraten diesen Raum.
Keine Musik. Keine Worte.
Nur Seil.
Nur Atem.
Nur Vertrauen.

Langsam, konzentriert, tief verbunden.
Ein Fesselerlebnis als stilles Gebet.

Als wir wieder hinaus traten, verbeugten wir uns.
Die Zeit stand still.
Dann flammte alles auf.
Der Drache verbrannte – und mit ihm das, was keine Worte mehr brauchte.

Kara im Drachenei

Was bleibt, wenn das Feuer erlischt?

Ein bisschen Asche.
Und eine Erinnerung, die in mir nachhallt wie ein Lied ohne Ton.

Ich bin nicht leer. Ich bin erfüllt.
Ich habe kaum etwas „gesehen“, aber so viel gespürt:

  • Das Vertrauen, das entsteht, wenn man Raum gibt.

  • Die Tiefe, die wächst, wenn man präsent ist.

  • Die Kraft, die Seile entfalten, wenn sie mit Achtsamkeit geführt werden.

Ich war nicht nur Lehrer – ich war Teil eines Systems, das durch mich gelebt hat.
Und Kara war an meiner Seite.
Wach, klar, verbunden.
Ohne sie wäre vieles nicht so leicht – und nicht so tief gewesen.

Und du?

Vielleicht warst du schon mal auf einem Burn.
Vielleicht träumst du noch davon.
Oder du spürst einfach nur, dass da mehr sein könnte – als Alltag, als Lärm, als Oberfläche.

Ich erzähle das nicht, um zu beeindrucken.
Sondern um zu inspirieren.
Weil ich glaube, dass wir Räume schaffen können. Mit Seil. Mit Herz. Mit Hingabe.

Vielleicht ist dein nächster Schritt nicht nur dabei zu sein.
Sondern Teil selbst zu gestalten.
Im Seil, im Miteinander – vielleicht schon bald.

👉 Mehr über meine Arbeit: www.seilung.de

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